Besonders im fortschreitenden Alter ist die Nahrungsaufnahme für manche Personen aufgrund von Problemen beim Schlucken oder Kauen nur schwer möglich. Durch diese Einschränkung ist eine nährstoff- und vitaminreiche Ernährung oft nicht gegeben. Der Körper kann nicht mehr mit den lebensnotwendigen Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen versorgt werden. Um einer Mangel- oder Unterernährung vorzubeugen bietet die Astronautennahrung eine gute Möglichkeit zur Grundversorgung mit allen notwendigen Nährstoffen.
Die Astronautennahrung ist auch unter Trinknahrung bekannt und stellt in der Regel eine kalorienreiche Variante der Ernährung dar. Das gebrauchsfertige Getränk mit einer hohen Nährstoffdichte enthält alle essentiellen Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiße, die den normalen Nährstoffbedarf eines Menschen decken.
Inhalt:
- Astronautennahrung - der Ursprung der Trinknahrung
- Einsatz der Astronautennahrung
- Formen der Astronautennahrung
- Für wen ist Astronautennahrung geignet?
- Wo findet Astronautennahrung Verwendung?
- Wo gibt es Astronautennahrung zu kaufen?
- Astronautennahrung auf Rezept - die Voraussetzungen
- Welche Produkte werden von der Krankenkasse bewilligt?
- Bilanzierte und vollbilanzierte Diät
- Astronautennahrung - Das Wichtigste im Überblick
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Astronautennahrung – der Ursprung der Trinknahrung
Mit Beginn der Raumfahrt in den 1960er Jahren, mussten sich die Ernährungswissenschaftler etwas Besonderes einfallen lassen, um die Astronauten während der bemannten Raumfahrt optimal mit allen notwendigen Nährstoffen versorgen zu können.
Anfangs noch in Tuben- oder Würfelform wurde das Trockenessen bis zur heutigen Trinknahrung stetig weiterentwickelt.
Die Astronautennahrung bildet somit den Ursprung der Trinknahrung.
Einsatz der Astronautennahrung
Die Astronautennahrung wird vorrangig bei älteren Menschen, welche durch Krankheiten oder Operationen geschwächt sind, oder aus anderen Gründen keine normale Kost aufnehmen können, eingesetzt.
Durch die Einnahme der hochkalorischen Trinknahrung können Ernährungsdefizite bei Mangel- als auch Unterernährung ausgeglichen werden. Sie findet jedoch auch Einsatz bei Patienten mit Schluckstörungen, entzündlichen Darmerkrankungen, Demenz oder Stoffwechselerkrankungen und leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Gesundheitszustand von geschwächten Personen.
Formen der Astronautennahrung
Um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden, gibt es heutzutage bereits viele verschiedene Formen der Astronautennahrung.
- Trinknahrung in gebrauchsfertigen Fläschchen, ideal für unterwegs.
- Trinknahrung in Pulverform zum einfachen Anrühren mit Wasser, Milch oder anderen Flüssigkeiten.
- Gelier- und Andickungsmittel, für die Bindung von Soßen, Suppen und anderen Flüssigkeiten.
- Astronautennahrung in Form von Essensbrei und Cremes für den Nachtisch.
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Da jede Krankheit eine individuelle Behandlung erfordert und auch unterschiedliche Nährstoffdefizite mit sich bringt, gibt es eine ganze Reihe von Trinknahrungen mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen und Kaloriengehalt.
So wurde eine speziell hochkalorische Trinknahrung für Patienten mit hohem Gewichtsverlust und Mangelerscheinungen entwickelt, die einen besonders hohen Energiegehalt, sowie konzentrierte Nähr- und Vitalstoffe enthalten.
Für Menschen mit Niereninsuffizienz ist eine Astronautennahrung mit einem geringen Eiweißanteil erhältlich, um eine bessere Verträglichkeit zu gewährleisten. Es gibt jedoch auch Spezialnahrung für an Alzheimer erkrankte Personen oder für Menschen mit Dysphagie.
Lassen Sie sich im Zweifelsfall von einem Arzt beraten, welche Trinknahrung für Sie am besten geeignet ist und die richtige Nährstoffzusammensetzung für Ihre Genesung aufweist.
Für wen ist die Astronautennahrung geeignet?
Generell ist die Astronautennahrung für jede Person geeignet, die noch in der Lage ist, die Nahrung über den Magen-Darm-Trakt aufzunehmen und zu verarbeiten (enterale Ernährung). Dank der flüssigen oder cremigen Konsistenz der Astronautennahrung ist eine orale Nahrungsaufnahme auch bei Schluckbeschwerden möglich.
Nur wenn die Nahrungsaufnahme auf oralem Wege nicht mehr machbar ist, kann die Verabreichung der Trinknahrung auch direkt mittels Sonde in den Magen erfolgen.
Wo findet Astronautennahrung Verwendung?
Die Anwendungsgebiete der hochkalorischen Trinknahrung sind vielfältig, vorrangig wird sie in der Altenpflege, bei Krankheit oder nach Operationen und in der Palliativpflege eingesetzt.
Doch auch Personen in der häuslichen Pflege, die aufgrund von Alter oder Erkrankung an massivem Gewichtsverlust leiden, werden mithilfe von Astronautenkost dringend benötigte Energie und Nährstoffe konzentriert zugeführt.
Wo gibt es Astronautennahrung zu kaufen?
Trinknahrung und Astronautennahrung sind in gut sortierten Fachgeschäften, in Onlineshops für Pflegebedarf und in der Apotheke erhältlich.
Astronautennahrung auf Rezept – die Voraussetzungen
Wenn die Fähigkeit zur ausreichenden regulären Nahrungsaufnahme fehlt oder eingeschränkt ist, kann der behandelnde Arzt eine Trinknahrung verordnen. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten jedoch nur unter der Voraussetzung, dass keine andere alternative Maßnahme zu einer Verbesserung des Gesundheitszustandes führen kann.
Anmerkung: Die Verordnungsfähigkeit von medizinischer Trinknahrung ist in der Arzneimittelrichtlinie geregelt.
Sieht der Arzt den Einsatz von Astronautenkost als medizinische Notwendigkeit, so kann er diese als Arzneimittel verordnen. Mit dem vom Mediziner ausgestellten Rezept erhalten die Patienten die notwendigen Produkte in der Apotheke oder einem ausgewählten Fachgeschäft.
Welche Produkte werden von der Krankenkasse bewilligt?
- Trinknahrung, die als Zugabe zur normalen Ernährung geeignet ist und nur zum Aufbau dient (bilanzierte Diät).
- Trinknahrung, die zur ausschließlichen Ernährung eingesetzt wird (vollbilanzierte Diät).
- Produkte mit einem Mindestenergiegehalt von 1 kcal/ml.
Bilanzierte und vollbilanzierte Diät
Leidet der Patient unter Nährstoffmangel, Schwäche oder Vitaminmangel, ist jedoch noch in der Lage reguläre Mahlzeiten zu sich zu nehmen, kann Astronautennahrung als zusätzliches Nahrungsmittel eingesetzt werden - bilanzierte Diät.
Ist die gewohnte Nahrungsaufnahme nur schwer oder gar nicht mehr möglich, dient die Astronautennahrung meist als alleinige und vollwertige Nahrungsquelle – vollbilanzierte Diät.
Ob eine bilanzierte oder eine vollbilanzierte Diät zum Einsatz kommt, entscheidet der jeweilige Arzt aufgrund der Erkrankung des Patienten und dessen Ausgangssituation.
Diese speziellen Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke dürfen nur unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden und müssen mit einem eindeutigen Hinweis „Zum Diätmanagement bei …..“ versehen sein. Ebenfalls muss angegeben sein, für welche Krankheit, Störung oder Beschwerden das diätische Lebensmittel geeignet ist.
Bilanzierte Diät
Bei der bilanzierten Diät handelt es sich um Lebensmittel, die als Zusatz zu der normalen Ernährung eingenommen werden, um z. B. einen vorübergehenden Nährstoffmangel auszugleichen oder im Falle von Gewichtsverlust rasch eine hohe Menge an Kalorien zuzuführen.
Anmerkung: Lebensmittel für die bilanzierte Diät sind nicht zur Behandlung einer Krankheit bestimmt, sie dienen lediglich zur Linderung von Symptomen, die durch eine Krankheit entstehen, zum Aufbau und zur Abdeckung der fehlenden Nährstoffe aufgrund einer Krankheit.
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Vollbilanzierte Diät
Bei der vollbilanzierten Diät dient die Trinknahrung als alleiniges Nahrungsmittel und versorgt den Patienten mit allen essentiellen Nährstoffen, Vitaminen und Eiweißen. Die Einnahme kann oral oder auch via Sonde erfolgen.
Astronautennahrung - Das Wichtigste im Überblick
Astronautennahrung hat ihren Ursprung in der Raumfahrt und wurde als Trinknahrung eigens für Personen, welche aufgrund verschiedener Erkrankungen die nötigen Nährstoffe nicht mit der regulären Mahlzeit aufnehmen können und an Mangelerscheinungen leiden weiterentwickelt.
Die Astronautenkost gilt als Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke und wird in der Regel von einem Arzt verordnet. Die Einnahme sollte vom zuständigen Mediziner beobachtet und kontrolliert werden.
Medizinische Astronautennahrung ist verordnungsfähig und wird von der Krankenkasse bezahlt. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass keine andere alternative Maßnahme zu einer Verbesserung des Gesundheitszustandes führen kann.
Quellenangaben:
www.Astronautennahrung.info
Arztpraxis Barmstedt
Deutsche Apotheker Zeitung