Moderne Produktpaletten bieten Schutz vor Inkontinenz und ermöglichen eine hohe Lebensqualität mit Bewegungsfreiheit im Alltag. Sie finden, dass das Angebot an Inkontinenzmaterial inzwischen so umfassend ist, dass Sie gar nicht wissen, wo Sie mit der Recherche anfangen sollen?
Grundlegend gilt, dass Sie jene Hilfsmitteltypen und -Produkte auswählen, die zu Ihrer Situation passen und Ihre Lebensumstände verbessern. Unser Artikel hilft, Ihnen sich eine Übersicht über Inkontinenzmaterial zu verschaffen.
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Inkontinenzmaterial: System und Aufbau
Jeder Mensch durchlebt den Krankheitsverlauf der Inkontinenz individuell. Damit eine möglichst große Palette an Beschweren abgedeckt werden kann, verbessern und entwickeln die Hersteller ihre Produkte kontinuierlich weiter.
Entstanden sind umfassende Produktpaletten an aufsaugenden Hilfsmitteln, die man grundsätzlich in folgende Bereiche an Inkontinenzmaterial einteilen kann:
- Inkontinenz-Einlagen, die anatomisch für Frau oder Mann geformt sind und in die Unterwäsche eingelegt werden
- Größere Inkontinenz-Vorlagen, die mit Netzhosen fixiert werden. Auch die Vorlagen sind anatomisch geformt, die Netzhosen halten sie stabil
- Inkontinenzslips: Vorder- und Hinterseite sind in der Regel wiederverschließbar. Klettstreifen halten die saugfähige Unterlage an Ort und Stelle
- Windeln
- Einmal-Unterwäsche: Inkontinenzhosen, die alle Ausscheidungen auffangen und danach entsorgt werden können.
Jegliches Inkontinenzmaterial ist in unterschiedlichen Saugstärken und in Größen für jeden Körperumfang erhältlich.
LiveoCare-Tipp:
Wenn Sie auf der Suche nach geeignetem Inkontinenzmaterial sind, dann heißt es: Flexibel bleiben und ausprobieren! Bereiten Sie verschiedene Saugstärken für unterschiedliche Situationen im Alltag vor. Wenn Sie Aktivitäten außerhalb Ihres normalen Wirkungskreises planen und länger unterwegs sind, nehmen Sie eine saugstärkere Windel/Einlage.
Seien Sie aufmerksam und agieren Sie, wenn Sie feststellen, dass sich Ihre Inkontinenz verändert. So entstehen keine Probleme wie Auslaufen oder Hautirritationen aufgrund zu langer Tragezeit.
Der Aufbau von Inkontinenzmaterial
Grundsätzlich ist jede Form von Inkontinenzmaterial sehr ähnlich aufgebaut:
Das Grundelement dieser Art Hilfsmittel ist der Saugkern. Er besteht aus einem Gemisch von geruchsminderndem Flüssigkeitsbinder und Zellstoff. Den Flüssigkeitsbinder bezeichnet man als Superabsorber: Je nach Hersteller absorbiert er das 50-fache des eigenen Volumens und gibt sie selbst bei Stresseinwirkung (starker Druckeinwirkung) nicht wieder ab.
Würde der Superabsorber nicht einwirken, zerfiele der Harnstoff aufgrund von Bakterien in Ammoniak und Kohlenstoffdioxid. Die Inhaltsstoffe hemmen diesen Vorgang, was zum einen Geruchsentwicklung vermeidet, zum anderen die natürliche Balance der Haut nicht angreift. So verhindert Inkontinenzmaterial Hautirritationen oder -krankheiten.
Bei unterwäscheähnlichem Inkontinenzmaterial, wie Inkontinenzslips und -hosen sind elastische Bündchen an Beinen und Hüften angenäht, die das Auslaufen zusätzlich verhindern.
Ummantelt wird der Superabsorber von einer Saugmatte, die aus Zellulose besteht und jegliche Flüssigkeit sofort ins Innere leitet. Die Außenschicht besteht aus Zellstoff (Polyethylenfolie) und lässt keine Flüssigkeit durchsickern.
Tipp: Gewöhnen Sie sich langsam ans Tragen von Inkontinenzmaterial.
Häufig ist es nicht der richtige Schritt, gleich dicke Vorlagen auszuwählen, wenn Sie noch nie zuvor Inkontinenzmaterial getragen haben. Einlagen, die Sie wie Slipeinlagen in die Unterhose kleben, geben Ihnen ein gutes Gefühl und sind in einer Saugstärke bis zu 900 ml erhältlich.
Die Größe von Windeln und den ausgewählten Inkontinenzprodukten ist einer der wichtigsten Faktoren bei der Auswahl. Wenn sie zu große oder zu kleine Produkte auswählen, ist das unbequem zu tragen, löst Rötungen oder wunde Stellen aus und kann zum Auslaufen führen. Die meisten Hersteller verwenden die Größentabelle S-M-L-XL. Für die Auswahl messen Sie Ihren Hüftumfang. Sie können sich auch beraten lassen - gerade bei der Erstauswahl eine gute Idee.
Tipp: Pants für angenehmen Toilettengang
Die angebotenen Pants liegen dank angenehmen Materialien und einem elastischen Gummibund gut an und sind bequem zu Tragen. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie wie Unterhosen hoch- und runtergestreift werden können.
Ableitendes Inkontinenzmaterial
Zum Inkontinenzmaterial zählen nicht nur aufsaugende Produkte, sondern auch ableitende Systeme. Damit ist die Verbindung eines Katheters mit Bein- und/oder Bettbeuteln gemeint.
Die eingesetzten Katheter bestehen aus Silikon oder Latex. An sie kann ein Urinbeutel (normalerweise mit einem Volumen von 500 Milliliter) angehängt werden, der entweder mit einer Beinbeuteltasche oder Haltebändern am Schenkel oder Unterbein angebracht wird.
Über Nacht kann der Beinbeutel durch einen Bettbeutel ausgetauscht werden, der bis zu zwei Liter umfasst und so jegliche Nachtruhestörung verhindert.
Für harninkontinente Herren existiert eine womöglich interessante Alternative zum Katheter: Das Urinalkondom. Es ist selbstklebend, in verschiedenen Größen erhältlich und auch für dieses Inkontinenzmaterial kann – ebenso wie beim Dauerkatheter – ein Urinbeutel angehängt werden.
Bei Restharn oder zum gänzlichen Leeren der Blase können Sie Einmalkatheter verwenden. Für den schnellen Einsatz unterwegs gibt es Modelle mit integriertem Urinbeutel.
Das richtige Inkontinenzmaterial auswählen
Eine Inkontinenz ist für Beteiligte und Pflegende belastend. Doch das richtige Hilfsmittel kann die Handhabung erleichtern. Bei der Auswahl achten Sie bitte auf folgendes:
Tipp: Wichtig ist, dass Sie die richtige Saugstärke beim Inkontinenzmaterial auswählen.
Für eine Person, die selbstständig zur Toilette gehen kann, genügt oft eine dünnere Vorlage oder eine Einlage. Wenn ein Patient die Toilette nicht nutzt, müssen die Vorlagen dicker und beispielsweise mit einer engen, aber elastischen Netzhose fixiert sein. Das sorgt für den richtigen Sitz und schützt vor "Unfällen."
Ein Preis- und Qualitätsvergleich des Inkontinenzmaterials lohnt sich immer. Die Preise der Produkte variieren stark und sind auch davon abhängig, mit welchen Herstellern oder Händlern Ihre Krankenkasse Verträge abgeschlossen hat. Sie können Ihre Krankenkasse nach einer Liste fragen.
Wir empfehlen, dass Sie einen Qualitätscheck machen. Es lohnt sich fast immer, in ein teureres Produkt, wie zum Beispiel in teurere Windelhosen zu investieren. Wenn die Windelhosen nicht wieder verschlossen werden können oder leicht reißen, müssen Sie sie öfters ersetzen und das kann im Endeffekt teurer sein: Ein teureres Qualitätsprodukt ist manchmal trotzdem günstiger als ein Artikel, der zwar in der Anschaffung günstiger ist, aber schneller kaputt geht.
Schlussfolgerung: Inkontinenzmaterial
Das Produkteangebot für Inkontinenzartikel ist inzwischen so stark angewachsen, dass man gar nicht recht weiß, wo man beginnen soll. Ein guter Anfang ist die Analyse der Ist-Situation: Welche Produktart benötigen Sie?
Es ist sinnvoll, sich an die richtige Materialdicke und Saugstärke anzupassen. Beginnen Sie mit einer dünneren Slipeinlage, und wechseln Sie, falls diese nicht genügend Schutz bietet, zu saugstärkerem Inkontinenzmaterial.
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Quellenangaben:
Kaufmännische Krankenkasse
AOK