Wie mit Stressinkontinenz umgehen

Der Begriff Stressinkontinenz beschreibt den unkontrollierten, unfreiwilligen Urinverlust. Für Patienten sind die Symptome nicht nur ein hygienisches Problem, sondern auch mit starken Schamgefühlen verbunden. Doch Scheu ist fehl am Platz: wenn die leichte Inkontinenz nicht ernst genommen wird, kann sie sich graduell verschlimmern. Doch der Alltag muss nicht in die Hose gehen. Lesen Sie, was Sie präventiv und in einer akuten Situation gegen die Blasenschwäche tun können. 

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Stressinkontinenz - Was ist das?

Kurz erklärt: Belastungs- oder Stressinkontinenz ist der unkontrollierte Urinverlust oder der unfreiwillige Abgang von Urin. Durch erhöhten Bauchinnendruck bei Heben von Lasten, Lachen, Springen oder sogar Niesen kommt es zu erhöhtem Druck auf die Blase (im Bauchraum). Ursache für das unfreiwillige Tröpfeln ist die schwache Beckenbodenmuskulatur.

Die "schwache Blase" ist eine der am häufigsten diagnostizierten Erkrankungen in Deutschland, und insbesondere Frauen leiden darunter. Bis zu 25 Prozent aller Deutschen Frauen sind betroffen.

Bei den Männern sind elf Prozent inkontinent. Unter diesen Patienten sind:

  • 49 Prozent von Stressinkontinenz,
  • etwa 39 Prozent von Mischinkontinenz und
  • 12 Prozent von Dranginkontinenz betroffen

Der Begriff "Stressinkontinenz“ ist im ersten Moment irreführend, denn er hat nichts mit psychischem Druck zu tun, sondern bezieht sich auf körperliche Belastungen.

LiveoCare-Tipp:

Isolieren Sie sich nicht, wenn Sie eine schwache Blase feststellen. Für viele Leidtragende ist nicht nur das hygienische Problem im Vordergrund, sondern eine eigens auferlegte soziale Isolation aufgrund von Schamgefühlen.

Je früher Sie sich untersuchen lassen und in Behandlung begeben, desto eher finden Sie zu Ihrer Lebensfreude zurück. Schon wenige Minuten an gezielten Übungen am Tag, die Sie in den eigenen vier Wänden durchführen können, schaffen Abhilfe. Lesen Sie dazu mehr weiter unten im Text.

Die Ursachen der Stressinkontinenz

Stressinkontinenz steht zweifelsfrei direkt mit der Muskulatur des Beckenbodens in Zusammenhang. Dieser besteht aus Muskeln und Bindegebe, welche die Beckenorgane eingrenzen. Sie stärken und festigen die Position der Organe und stützen den Blasenschließmuskel.

Wenn dieser stark gedehnt wird, verliert die Muskulatur an Elastizität. Die Stützfunktion vermindert sich drastisch und es kommt zur gefürchteten Störung der Blasenmuskulatur. Wenn nun Druck auf das Bauchinnere ausgeübt wird, arbeitet der Harnröhrenverschluss nicht mehr richtig und Stressinkontinenz wird begünstigt. 

Das erklärt, warum Frauen besonders häufig die Leidtragenden dieser Symptome sind. Der weibliche Beckenboden ist naturgemäß der stärkeren Belastung durch Schwangerschaften, vaginale Geburten und einer kleineren Gewebefläche ausgesetzt.

Ursachen von Stressinkontinenz

 

Der weibliche Unterleib verzeichnet drei Öffnungen, während der männliche lediglich zwei aufweist.

Die häufigsten Ursachen der Stressinkontinenz (Belastungsinkontinenz) sind:

  • Schwächung der Beckenbodenmuskulatur
  • Schwächung des Bandapparates im Beckenbereich
  • Eine Gebärmuttersenkung
  • Hormonelle Veränderungen
  • Übergewicht
  • Konstitutionelle Bindegewebsschwäche
  • Beim Mann taucht die Stressinkontinenz meist durch Verletzungen des Blasenschließmuskels wegen Unfällen oder Operationen auf.

Häufig auftretende Symptome der Stressinkontinenz

Die Krankheit wird von unterschiedlichen Symptomen begleitet. Der Harnverlust geschieht spontan und kündigt sich nicht durch eine volle Blase an und es geht nur wenig Urin ab.

Mediziner teilen die Harninkontinenz in verschiedene Schweregrade. Als niedrigste Stufe gilt der Urinabgang bei Lachen, Husten oder Niesen.

Der zweite Schweregrad umschreibt den Urinabgang bei plötzlichen Bewegungen, dem Heben von Lasten, Hinsetzen und Aufstehen oder Sport.

Schwerwiegender wiegt der Urinaustritt bei Bewegung ohne Stressfaktor, also Urinaustritt im Stehen. Die schwerste Form der Stressinkontinenz ist der unkontrollierte Urinverlust im Liegen.

Therapie und Behandlung bei Stressinkontinenz

Glücklicherweise muss man sich heutzutage nicht mehr mit der Blasenschwäche arrangieren. Doch Inkontinenz ist leider noch immer ein Tabuthema, wie viele Leidtragende bemerken.

Tipp: Sie können den Schließmuskel trainieren

Machen Sie nicht den Fehler und schämen Sie sich nicht zu sehr, um mit dem Problem zum Arzt zu gehen. Die Fachperson ist dazu da, Ihnen zu helfen und Sie gründlich zu beraten.

Nachdem die Fachperson die Diagnose gestellt hat, hilft regelmäßiges Beckenbodentraining bei Stressinkontinenz. Dabei trainieren Sie gezielt die geschwächte Muskulatur. Eine Besserung lässt sich oft relativ schnell feststellen.

Ein Physiotherapeut kann das Erlernen der Übungen erleichtern und begleiten. Danach können Sie das Training, das oftmals nur wenige Minuten pro Tag in Anspruch nimmt, zu Hause durchführen.

Zuverlässig schützen kann auch ein ganzes Sortiment an Inkontinenz-Einlagen.

Tipp: Ein gesundes Körpergewicht unterstützt die Therapie

Übergewicht ist ebenfalls einer der Haupt-Risikofaktor für einen kraftlosen Beckenboden. Wenn der Druck, der durch das Gewicht auf die Blase wirkt, zu stark wird, kann ein schwacher Beckenboden nicht mehr entgegenhalten.

Überflüssige Pfunde haben Konsequenzen, auch auf die Blase. Der ständige Druck fördert den möglichen Harnabgang und Übergewicht verschlimmert die meisten Symptome anderer Krankheiten.

Fazit: Abnehmen fördert die Gesundheit und erleichtert das Beckenbodentraining. Setzen Sie auf einen Tee aus Brennnesseln: Die heimische Heilpflanze durchspült dank ihrer harntreibenden Wirkung die Blase regelrecht. Brennnesseln sind die perfekte Unterstützung bei Blasenschwäche.

Ein bekanntes Hilfsmittel ist auch die US-stämmige Moosbeere, besser bekannt als Cranberry. Sie ist ein bewährtes Hausmittel bei Blasenentzündung und langfristig wirkt ihr Saft oder die getrockneten Beeren auch Stressinkontinenz entgegen.

Cranberry

Schlussfolgerung: Stressinkontinenz lässt sich auch mit sanften Methoden behandeln

Diese Art der Kontinenzstörung ist direkt mit der Muskulatur des Beckenbodens verbunden. Das bedeutet, dass je nach Tragweite des Problems bereits wenige Minuten gezielten Trainings pro Tag Abhilfe schaffen können. Einfluss auf die richtige Funktionstüchtigkeit der Organe haben hormonelle Störungen, Operationen oder Unfälle sowie die natürliche Beanspruchung durch Schwangerschaft und Geburt.

Betroffene müssen nicht stillschweigend leiden, sondern können sich selbst helfen. Was heißt das?  Ein gesunder Lebensstil ist einer der Hauptfaktoren in der Vorbeugung gegen die Stressinkontinenz. Zudem kann ein aktiver Lebensstil die Symptome verringern. Wer mit einer ausgewogenen Ernährung Normalgewicht anstrebt und Übergewicht reduziert, leistet einen wichtigen Beitrag zur eigenen Blasengesundheit. Wenn Sie nicht rauchen, wenig Alkohol und Koffein konsumieren und zudem den Einsatz von Schmerzmitteln reduzieren, verringern Sie Ihr Risiko an Stressinkontinenz zu erkranken zusätzlich.

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Quellenangaben:
Urology-Guide
Amboss

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