Das Alter bringt neben diversen Erkrankungen auch meist eine Einschränkung der Beweglichkeit mit sich. Es wird schwer Treppen zu steigen oder lange Wege zu gehen.
Ist das Eigenheim nur über Treppen zu erreichen und der Weg für den Bewohner nicht mehr ohne Hilfe zu bewältigen, ist der Treppenlift oft die optimale Lösung.
Für wen ist der Einbau eines Treppenliftes sinnvoll?
Um auch im Alter im eigenen Heim flexibel und unabhängig bleiben zu können, bietet sich in vielen Fällen der Einbau eines Treppenliftes an. So können auch Personen mit eingeschränkter Mobilität bequem und sicher alle Zimmer ihres Hauses erreichen.
Wer profitiert von einem Treppenlift?
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Personen in einem Einfamilienhaus mit mehreren Etagen.
Mit einem Treppenlift können auch die Räumlichkeiten in den oberen Stockwerken und der Keller ohne Probleme genutzt werden. -
Bewohner eines Mehrparteienhauses ohne Lift.
Ältere Menschen, die schon seit vielen Jahren in einer Miet-, Genossenschaft- oder Eigentumswohnung leben, haben manchmal das Problem, dass diese Häuser noch nicht auf die aktuellen Standards angepasst wurden und über keinen Lift verfügen. Sind die Bewohner aufgrund von Erkrankungen oder Altersschwäche auf einen Rollstuhl angewiesen oder können die Treppen zu ihrer Wohnung nicht mehr hinaufsteigen, muss rasch eine Lösung her.
Der Einbau eines Treppenliftes ist kostengünstiger und rascher durchzuführen als der Einbau eines Personenliftes.
Der Einbau in einem Mietshaus muss von der jeweiligen Hausverwaltung genehmigt werden, sprechen Sie daher unbedingt mit Ihrem Vermieter. - Einbau in allen Gebäuden in welchen aufgrund von Platzmangel kein Personenlift eingebaut werden kann.
Was kostet ein Treppenlift?
Da sich die Modelle und Ausführung grundlegend voneinander unterscheiden, kann hier keine genaue Angabe gemacht werden. Die Preisspanne liegt hier sehr weit auseinander. Einfache Produkte sind bereits ab etwa 3.000 Euro erhältlich, Sondermodelle kosten mitunter mehr als 15.000 Euro.
Die angeführte Tabelle bietet einen ungefähren Richtwert, der tatsächliche Preis hängt jedoch von den vorhandenen Gegebenheiten und vielen weiteren Faktoren, wie Anzahl der Stockwerke, diversen Extras, Ausstattung und gewünschtem Design ab.
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Sitzlift |
Plattformlift |
Gerade Treppe |
Innenbereich |
Ab 3.000 Euro |
Ab 7.000 Euro |
Geschwungene Treppe |
Innenbereich |
Ab 6.500 Euro |
Ab 11.000 Euro |
Gerade Treppe |
Außenbereich |
Ab 4.000 Euro |
Ab 7.500 Euro |
Geschwungene Treppe |
Außenbereich |
Ab 7.000 Euro |
Ab 11.000 Euro |
Die verschiedenen Treppenlift-Ausführungen
Treppenlifte gibt es in den verschiedensten Ausführungen und Modellen. Die meisten Modelle können an die jeweiligen Ansprüche und Bedürfnisse der Kunden angepasst werden. Es gibt für nahezu jede Treppenform den passenden Treppenlift. Auch der Einbau in engen und verwinkelten Stiegenhäusern stellt zumeist kein Problem dar.
Die vielseitigen Helfer können nicht nur im Innenbereich verwendet werden. Spezielle Konstruktionen sind auch für den Einsatz im Außenbereich geeignet. Diese zeichnen sich durch eine besonders hohe Witterungsbeständigkeit aus. Für die Außenanlagen sind auch Wetterschutzpakete erhältlich, die zuverlässig sowohl die Anlage als auch den Benutzer vor Regen und Schnee schützen.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Grundformen der Treppenlifte, dem Stuhl-Treppenlift, der eine integrierte Sitzmöglichkeit bietet und dem Plattformlift, welcher speziell auf die Verwendung mit einem Rollstuhl ausgerichtet ist.
Sitzlift
Die gängigste Treppenliftform ist der Stuhl-Treppenlift, welcher einen integrierten Sitz bietet. So können altersschwache oder in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen ohne Probleme und Kraftanstrengung jede Treppe meistern.
Die Mobilität in den eigenen vier Wänden und somit auch die Unabhängigkeit der betroffenen Person bleibt über einen längeren Zeitraum erhalten.
Sitzlifte können bequem und einfach von der benutzenden Person bedient werden. Zum Rufen des Liftes dient entweder eine Fernbedienung oder ein Rufknopf an jeder Haltestelle.
Der Einbau ist aufgrund von individuellen Anpassungen in nahezu jedem Treppenhaus möglich.
Vorteile:
- Minimaler Platzbedarf. Sitzbereich und Armlehnen können bei vielen Modellen hochgeklappt werden.
- Hohe Belastbarkeit, auch für schwergewichtige Patienten geeignet.
- Einfache Bedienung mittels Fernbedienung oder Bedienhebel.
- Schutz durch integrierten Sicherheitsgurt oder -bügel.
- Maximale Sicherheit durch eingebaute Sensoren, die vor Hindernissen warnen und das Gerät zeitgerecht stoppen.
- Verschiedene Schienenlösungen, je nach Bedarf möglich.
Nachteile:
- Hohe Anschaffungskosten.
- In manchen Fällen ist der Einbau aufgrund von Brandschutzmaßnahmen nicht möglich (besonders enge Stiegenhäuser).
Rollstuhllift oder Plattformlift
Bei dieser Form des Treppenliftes wird bewusst auf eine Sitzmöglichkeit verzichtet. Es gibt lediglich eine Plattform, die optimal auf die Benutzung mit Rollstuhl oder einer Gehhilfe, wie etwa einem Gehwagen ausgerichtet ist. Der Lift kann auch zum Befördern von Einkäufen oder Wäsche in die oberen Stockwerke genutzt werden.
ACHTUNG: Aufgrund erhöhter Unfallgefahr darf ein Plattformlift nicht im Stehen verwendet werden.
In der Regel besitzen Plattformlifte zur Sicherung einen verschließbaren Rahmen, der den Rollstuhl des Benutzers vor dem Verrutschen sichert.
Vorteile:
- Für Rollstühle und Gehhilfen geeignet.
- Auch im Stehen zu verwenden.
- Schutzbügel, um das Herausfallen oder das Verrutschen des Rollstuhles zu vermeiden.
- In den meisten Fällen ist die Geschwindigkeit anpassbar.
- Es ist keine weitere Person zum Bedienen des Liftes notwendig.
- Kann mittels Fernbedienung gerufen und gesteuert werden.
- Plattform bei den meisten Modellen einklappbar.
Nachteile:
- Meist keine separate Sitzmöglichkeit.
- Hohe Anschaffungskosten.
- In manchen Fällen ist der Einbau aufgrund von Brandschutzmaßnahmen nicht möglich (besonders enge Stiegenhäuser).
Zahlt die Krankenkasse meinen Treppenlift?
Die Pflegekasse gewährt einen einmaligen Zuschuss in der Höhe von 4.000 Euro für diverse Umbauarbeiten in Wohnumfeld des Pflegebedürftigen, um zur Verbesserung der Selbstständigkeit und der Erleichterung der Pflege notwendige Maßnahmen einzuleiten.
Diese Beihilfe kann auch zur Anschaffung eines Treppenliftes genutzt werden.
TIPP: Der Zuschuss zur Wohnraumanpassung bezieht sich immer auf die pflegebedürftige Person und nicht auf den Wohnraum. Befinden sich also zwei pflegebedürftige Personen im Haushalt, kann der Zuschuss auch für jeden separat beantragt werden. So verdoppelt sich der Betrag, der für die Anschaffung eines Treppenliftes genutzt werden kann.
Kaufen oder mieten?
Ist der Einsatz eines Treppenliftes nur für eine bestimmte Zeit absehbar, dann kann die Miete eine sinnvolle Alternative zum Kauf sein.
Auch gebrauchte Treppenlifte sind eine Option, um bei der Anschaffung Geld zu sparen.
TIPP: Egal ob Sie sich für den Kauf oder die Miete eines Treppenliftes entscheiden, wir empfehlen in jedem Fall den Abschluss einer jährlichen Wartung. So bleibt Ihr Gerät immer auf dem neuesten Stand und eventuell notwendige Reparaturen werden automatisch durchgeführt noch bevor der Lift merkbare Störungen aufweist.
Fazit
Treppenlifte bringen körperlich eingeschränkten Personen wieder mehr Unabhängigkeit und fördern deren Mobilität im eigenen Heim.
Durch die Vielzahl der verschiedenen Einsatzmöglichkeiten im Innen- als auch im Außenbereich, findet jeder Benutzer die für ihn am besten passende Liftform.
Pflegebedürftige Personen, die einen anerkannten Pflegegrad haben, können bei der zuständigen Pflegekasse einen einmaligen Zuschuss zur Wohnraumanpassung in der Höhe von 4.000 Euro beantragen.
Mit dem Einbau eines Treppenliftes wird auch ein mehrstöckiges Zuhause barrierefrei und der Pflegebedürftige kann sich in den eigenen vier Wänden ohne Einschränkung selbstständig bewegen.
TIPP: Holen Sie vor dem Kauf eines Treppenliftes mehrere Angebote ein, da sich die Kosten je nach Anbieter und Bundesland in der Höhe oft maßgeblich unterscheiden.
Quellenangaben:
Pflegeverantwortung.de
Treppenliftratgeber