Altersarmut – das sollten Sie wissen

Immer mehr Deutsche über 65 Jahren gelten als arm oder armutsgefährdet. Frauen sind besonders betroffen, weil ihre Erwerbsbiografien häufiger unterbrochen sind als die von Männern. Die Zahl derjenigen Menschen, die in Deutschland von Arbeitsarmut betroffen sind, steigt jährlich. Mit 19,5 Prozent aller Rentnerhaushalte ist mittlerweile jeder fünfte Haushalt armutsgefährdet.

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pixabay - Wolfgang Eckert 

Wie kann man Altersarmut vermeiden?

Am besten vor Altersarmut schützen können sich Frauen, indem sie ihre Absicherung möglichst früh in die eigenen Hände nehmen. Dabei gilt der Rat an junge Frauen, nicht darauf zu vertrauen, dass schon alles gut wird, sondern frühzeitig zu handeln. Nicht nur beruflich, sondern vor allem in Sachen Rente sollten Frauen auf eigenen Beinen stehen, raten Experten. Anfangs kleine Beträge zu sparen, kann sich im Alter lohnen.

Altersarmut bei Frauen

Besonders betroffen von Altersarmut sind Frauen und Witwen. Die Gründe dafür sind eindeutig. Lange Babypausen, das Zurücktreten für die Familie und dadurch unterbrochene Karrieren wirken sich im Alter deutlich finanziell aus. Frauen sind daher oftmals schlechter abgesichert als Männer. Hinzukommt die Witwenrente, die deutlich geringer ausfällt als die volle Rente eines Ehepartners.

Was ist die Grundsicherung?

Doch selbst wenn heutzutage vor allem junge Frauen darauf hingewiesen werden, frühzeitig an die Rente zu denken, ist dies nicht die Lösung für ältere Frauen. Häufig sind diese bereits in Rente und stellen fest, dass diese nicht ausreicht, um sorgenfrei den Lebensabend zu begehen. Daher empfiehlt die deutsche Rentenversicherung, bei einem Monatseinkommen von weniger als 838 Euro einen Anspruch auf „Grundsicherung im Alter“ prüfen zu lassen. Mit dieser Leistung unterstützt der Staat diejenigen, die ihren Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten können. Dem Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung zufolge lag der durchschnittliche Bedarf 2015 bei 785 Euro. Die Höhe der bewilligten Unterstützung variiert, weil das Existenzminimum für jeden Antragsteller individuell berechnet wird und dabei zum Beispiel auch der Wohnort eine Rolle spielt.

Ende 2017 erhielten rund 544.000 Rentnerinnen und Rentner mit Kleinstrente die Grundsicherung. Dabei ist die Zahl der Bedürftigen noch viel höher. Gerade ältere Menschen scheuen sich jedoch davor, Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen – aus Scham oder aus Sorge, ihre Kinder könnten zur Kasse gebeten werden.

Doch diese Sorge ist unberechtigt: Die Grundsicherung wird unabhängig vom Einkommen der Kinder gewährt – es sei denn, die Kinder verdienen mehr als 100.000 Euro im Jahr.