Wer an Inkontinenz erkrankt, der sollte sich so schnell wie möglich um eine passende Diagnose und entsprechende Therapie kümmern. In den meisten Fällen werden Inkontinenzartikel benötigt, aber die langfristige Versorgung mit den Materialien kann teuer werden. In diesem Artikel zeigen wir, wie Sie am besten Vorgehen, um stressfrei bezahltes Inkontinenzmaterial auf Rezept beziehen zu können, und was die Voraussetzungen dafür sind.
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Inkontinenzmaterial auf Rezept - Was gibt es
Ist die Inkontinenz ein normaler Bestandteil des Älterwerdens? In unserer Kultur herrscht diese Ansicht noch immer vor. Viele Menschen denken, dass Harninkontinenz weder ein "richtiges" medizinisches Problem noch heilbar ist. Das ist nicht korrekt, denn für die Krankheit gibt es viele unterschiedliche Hilfsmittel und Behandlungsformen, die auch von der Krankenkasse bezahlt werden. Patienten und Angehörige sollten über die Voraussetzungen Inkontinenzmaterial auf Rezept zu erhalten Bescheid wissen, denn nicht selten schieben Betroffene das Tragen von Inkontinenzmaterial zu lange hinaus.
Erschwerend für Betroffene, aber auch Ärztinnen und Ärzte ist der Unwillen, offen und konstruktiv über das Problem zu reden. Die richtige Diagnose ist jedoch der Grundstein für die erfolgreiche Behandlung. Mit einer Basisdiagnostik stellt der Arzt den Schweregrad der Erkrankung fest, und ob ggf. eine spezialärztliche Diagnostik nötig ist. Danach kann die Fachperson auch Hilfsmittel wie Inkontinenz Vorlagen und anderes Inkontinenzmaterial auf Rezept verschreiben, denn gerade bei der mittleren oder schweren Inkontinenz können die sozialen Anker des Menschen ansonsten wegfallen: Aus lauter Sorge vor Unfällen igelt sich der Patient ein und vernachlässigt so seine sozialen Bedürfnisse.
Gerade die Zusammenarbeit mit einer Kontinenzfachkraft ist zu diesem Zeitpunkt besonders wegweisend. Eine Beratung, die auf die individuelle Situation der Betroffenen eingeht, sorgt dafür, dass die Patienten Produkte ausprobieren und so evaluieren können, ob sie mit dem empfohlenen Hilfsmittel zurechtkommen. Die passenden Produkte können dann als Inkontinenzmaterial auf Rezept verordnet werden.
Ein wichtiger Schritt in Richtung Besserung ist das richtige Grundwissen bezüglich der Inkontinenz. Hier gelangen Sie zu unserer Übersicht.
Inkontinenzmaterial auf Rezept: Pants - Die Voraussetzungen
Wenn das Tragen von aufsaugenden Inkontinenzartikeln nicht mehr vermeidbar und das richtige Hilfsmittel schließlich gefunden worden ist, machen sich die Patienten meist Gedanken um die Kosten. Die ständige Ausstattung mit Hilfsmitteln kann teuer werden.
Deshalb ist es wichtig zu wissen, dass Material aus dem Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes teilweise oder vollumfänglich über die Krankenkasse abgerechnet werden kann. Grundsätzlich ist jedes Material verordnungsfähig, allerdings müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.
Als Regel gilt, dass die Kosten für Inkontinenzmaterial von den anerkannten Krankenkassen im Rahmen der Festbeträge zurückerstattet werden. Für Inkontinenzmaterial auf Rezept muss mindestens eine mittlere Inkontinenz vorliegen (Grad 2 oder 3).
Ebenso wird die Regel für die Folgen einer Erkrankung, wie zum Beispiel Diabetes, Multiple Sklerose oder einem Schlaganfall angewendet. Auch Menschen, bei denen eine Operation zur Inkontinenz führt, werden die Kosten für die Materialien erstattet.
Kleine Einlagen beispielsweise, die eine leichte Inkontinenz unterstützen, sind leider nicht als Inkontinenzmaterial auf Rezept erhältlich.
Inkontinenzmaterial auf Rezept - Inkontinenzeinlagen
Mittelgradige Inkontinenz: Was ist das?
Der Richtwert im oben verlinkten Hilfsmittelverzeichnis beträgt 100 bis 200 Milliliter Harnverlust innerhalb von vier Stunden für die mittlere Inkontinenz, von einer schweren Inkontinenz spricht man, wenn im selben Zeitraum mehr als 200 Milliliter Urin abgegeben werden. Sie können unter Gruppe 15 - Inkontinenzhilfen für genauere Informationen nachschauen.
Was bedeutet das?
Das heißt, dass alle Betroffenen, die mindestens 100 Milliliter Urin in vier Stunden verlieren, sämtliche Inkontinenzartikel über die Kasse abrechnen können. Ein Selbstkostenbeitrag von 10 Prozent (max. 10 Euro pro Monat) fällt normalerweise an. Um das Inkontinenzmaterial auf Rezept zu erhalten, müssen die Betroffenen oder deren Angehörige die Erstattung bei der verantwortlichen Krankenkasse beantragen.
Gut zu wissen: Grundsätzlich existiert für Inkontinenzhilfsmittel monatlich eine Stückzahl-Begrenzung. Wer mehr Inkontinenzmaterial auf Rezept benötigt, kann beim behandelnden Arzt nachfragen.
Von Harninkontinenz betroffen? Hier nachlesen, was Sie noch heute tun können.
Inkontinenzmaterial auf Rezept: Stehen dem Patienten nur wenige Artikel pro Tag zu?
Die Empfehlungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) gab die Empfehlung ab, dass bei einer Inkontinenz vier bis fünf Windeln pro Tag angemessen sind. Natürlich kann es sein, dass ein Betroffener mehr Windeln benötigt.
Ein Patient hat ein gesetzliches Anrecht auf mehr Material, wenn er den Mehrbedarf nachweisen kann. Eine entsprechende Bescheinigung des Arztes oder der Pflegestelle hilft bei der Anforderung.
Wie wird Inkontinenzmaterial auf Rezept beantragt?
Die Grundlage für die schnelle Kostenübernahme ist Inkontinenzmaterial auf Rezept zu verordnen, das in der Regel über mehrere Monate hinweg vom Arzt ausgestellt wird. Wie der Ablauf für die Beantragung bei Ihrer Krankenkasse genau ist, müssen Sie direkt abklären, die Grundzüge sind jedoch überall ähnlich:
- Der Patient findet das richtige Hilfsmittel
- Informieren Sie sich, welche Ausführungen es gibt und welche Hilfsmittelarten die Kasse übernimmt. Der Arzt füllt den Hilfsmittelantrag / die Verordnung aus.
- Der Arzt vermerkt auf dem Antrag die Diagnose, und dass das Hilfsmittel aus medizinischer Sicht nötig ist. Am besten sorgen Sie dafür, dass der Arzt auch die genaue Bezeichnung des Inkontinenzhilfsmittels aufschreibt, ansonsten kann es sein, dass die Krankenkasse einen anderen Artikel bewilligt.
- Das Inkontinenzmaterial auf Rezept wird bei der zuständigen Krankenkasse eingereicht.
Inkontinenzmaterial auf Rezept: Wo beziehen?
Fragen Sie als erstes bei Ihrer Kasse nach, ob Verträge mit einem bestimmten Sanitätshaus (oder einer Apotheke) bestehen, da die Leistungen der meisten Krankenkassen an einen bestimmten Lieferanten gebunden sind.
Wenn Sie sich frei entscheiden können, wo Sie Ihr Material beziehen, lohnt es sich, einen Preisvergleich im Internet zu machen. Achten Sie darauf, dass Sie ein Dauerrezept bekommen, damit Sie sich nicht auch noch ständig um eine neue Verordnung kümmern müssen, wenn sie ihr Inkontinenzmaterial auf Rezept bekommen.
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Fazit: Inkontinenzmaterial auf Rezept
Inkontinenz schränkt das Leben der Betroffenen auf körperlicher und sozialer Ebene ein. Damit nicht auch noch finanzielle Probleme auf einen Erkrankten zukommen, lohnt es sich, benötigtes Inkontinenzmaterial über die Krankenkasse abzurechnen. Damit das klappt, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, allem voran eine bestimmte Schwere der Inkontinenz. Dafür gehen Sie zum Arzt, der die Art und die Schwere der Krankheit diagnostiziert. Danach wird er Ihnen eine Verordnung ausstellen, mit der Sie über Ihre Kasse Inkontinenzmaterial auf Rezept beziehen können.
Quellenangaben:
AOK
Selbsthilfeverband Inkontinenz
Senioren Wegweiser Online