Sport ist gesund, baut Stress ab und verbindet Menschen: Deshalb sind viele Deutsche in ihrer Freizeit gerne sportlich aktiv. Doch ein Großteil glaubt nicht, dass auch Personen mit körperlichen Beeinträchtigungen, wie zum Beispiel Inkontinenz, einen solchen Lebensstil führen können. Vielmehr sind drei von vier Deutschen der Meinung, dass die Erkrankung zu einer Einschränkung der sportlichen Aktivität und damit auch der Lebensqualität führt.
Auf einen weichen Untergrund und gedämpfte Sportschuhe achten
Wer bei sich eine Blasenschwäche feststellt und auf den geliebten Sport nicht verzichten möchte, der sollte sich zunächst mit einem Arzt beraten. Er kann den Schweregrad der Blasenschwäche einschätzen und beurteilen, ob der bisher betriebene Sport in vernünftiger Dosierung weiterhin möglich ist.
Außerdem sollte auf geeignete Bedingungen beim Sport geachtet werden: Ein Sandplatz ist zum Tennisspielen besser als ein Hartplatz, gut gedämpftes Schuhwerk empfiehlt sich ebenso beim Joggen und bei Aerobic. Sie sollten aber auch alternative Sportarten in Erwägung ziehen: Vielleicht macht Walken einem genauso viel Spaß wie Joggen oder Yoga gefällt mehr als Aerobic.
Ein kräftiger Beckenboden bessert Inkontinenz
Zum sportlichen Grundprogramm bei Blasenschwäche, vor allem bei der Belastungsinkontinenz (Stressinkontinenz), gehört ein konsequentes Beckenbodentraining. Spezielle Übungen kräftigen dieses Muskelgeflecht. Das hat sich besonders bei inkontinenten Männern, zum Beispiel nach Entfernung der Prostata, und bei Belastungsinkontinenz bewährt. Letztere trifft häufig Frauen, deren Beckenboden etwa durch Schwangerschaften erschlafft ist. Viele Volkshochschulen und Sportvereine bieten spezielle Beckenbodenkurse an. Sie haben den Vorteil, dass die Teilnehmer lernen, die Übungen auch wirklich richtig auszuführen. Doch auch für das Üben zu Hause gibt es inzwischen gut illustrierte Ratgeber. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Übungen regelmäßig absolviert werden – am besten 15 Minuten täglich.
Welche Sportarten sind bei Inkontinenz geeignet?
Grundsätzlich sind bei Blasenschwäche alle Sportarten zu empfehlen, die den Beckenboden stärken oder ihn zumindest entlasten. Dazu zählen Schwimmen, Radfahren (vor allem auf ebener Strecke), Wandern, Gehen und die flottere Variante Walking, Yoga, Bauch-Beine-Po-Trainings und andere Gymnastik.
Ungünstig bei Harninkontinenz sind Sportarten, die mit Hüpfen, Springen, Aufprallbewegungen oder vielen Starts und Stopps verbunden sind. Von Tennis, Squash, Aerobic, Karate, aber auch vom Joggen raten Inkontinenz-Experten daher ab.